Kaum eine Therapiemethode ist so flexibel und vielfältig einsetzbar wie die Hypnose.

Der ein oder andere ist im ersten Moment vielleicht ein wenig verwundert, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten der Hypnose sind!.
Wie kann ein einziger Therapieansatz so viele Gebiete abdecken?
Gehört die Hypnose etwa in die Kategorie der Wunderheilung?
Oder ist die Hypnose etwa eine esoterische Anwendung, bei der keiner so genau sagen kann, wie sie wirklich funktioniert, die aber einfach als „Wundermittel für alles“ eingesetzt wird?

Alleskönner Mensch!

Die Antwort ist umfassend und einfach zugleich.

Die Hypnose ist im Grunde nur ein Werkzeug – Ein Transformator, ein Impulsgeber, der unterschiedlichste Veränderungsprozesse in Gang setzen kann.
Der wahre Alleskönner, der eine solche Vielfalt von Anwendungen ermöglicht ist der Mensch selbst – der menschliche Körper, das menschliche Nervensystem bzw. das menschliche Gehirn.

Denken wir nur einmal an das Immunsystem des Körpers: Ist es nicht unglaublich, wie viele Krankheiten der Körper ganz von selbst heilen kann, sogar ganz ohne Medikamente?
Er kann Infektionen bekämpfen, Bakterien abtöten oder Wunden schließen.

Wenn man bedenkt, mit wie vielen Abgasen, Giften und Erregern der Körper tagtäglich konfrontiert wird und wie gelassen er damit umgeht – so gelassen, dass wir es gar nicht mitbekommen.

Doch was hat das alles mit der Hypnose zu tun?

Hin und wieder ist der Mensch einfach überfordert mit all den Aufgaben, die ihm zuteil werden. Hin und wieder übersieht er ein Problem oder es fällt ihm einfach keine passende Lösung ein.

Dann ist es Zeit, dem Körper eine kleine Hilfestellung zu geben und ihn darauf aufmerksam zu machen, welche Lösungsmöglichkeiten ihm noch zur Verfügung stehen und wie er diese am besten nutzen könnte.

Mit Hilfe der Hypnose nimmt man direkten Zugriff auf die Fähigkeiten des Körpers und des Geistes und kann im Grunde etwas „eingeben“. Stellen Sie sich die Hypnose einfach als eine Schnittstelle, ein Eingabegerät wie die Tastatur Ihres Computers vor. Mit deren Hilfe man dem Körper/Geist eingeben kann, was im Inneren geschehen soll.
Man arbeitet in der Hypnose mit so genannten Suggestionen. Suggestion heißt übersetzt Vorschlag. Man schlägt dem Körper bzw. dem Geist also etwas vor.

Höflich und mit Respekt. Hypnose ist nicht befehlend – der Körper lässt sich nicht so ohne weiteres etwas befehlen. Man erinnert den Körper mit Hilfe der Hypnose an seine Fähigkeiten und bittet ihn darum, sie einzusetzen.

Was kann die Hypnose also? – All das, was der Körper und der Geist können und wozu sie in Höchstform in der Lage sind!

Der Hypnotiseur / Hypnosetherapeut bringt in eine Behandlung nicht viel mit, außer seinem Wissen über die Ansprechbarkeit des Unterbewusstseins und seiner Stimme. Die Wirkung der Hypnose geschieht immer im Klienten.
Und es geschieht ausschließlich das, was der Körper und der Geist des Klienten vollbringen können ohne damit überfordert zu sein.
Alles geschieht, weil der Körper auf seine Potenziale aufmerksam gemacht wird und mit den Vorschlägen des Hypnotiseurs einverstanden ist.

Es ist verblüffend, was sich mit Hypnose erreichen lässt. Manchmal reicht es wirklich schon aus, den Körper auf etwas aufmerksam zu machen und eine ganze Reaktionskette beginnt. Eine kleine Hypnose, die sinngemäß sagt „Bitte heile doch diese Wunde!“ kann bspw. schon bewirken, dass sich eine lange Zeit offene Wunde endlich schließt.

Was kann also die Hypnose?

Spielen Sie doch einmal ein wenig mit diesem Gedanken… Was kann der Körper? Was kann der Geist? Welche Potenziale hat ein Mensch auf allen Ebenen seiner Existenz? Welche Veränderungen sind möglich? Von selbst? Mit Training? Mit eisernem Willen? Mit konsequenter Arbeit? Durch Zufall?

Sehen Sie die Hypnose als den Impulsgeber, der all diese Veränderungen gezielt starten kann. Ob es um Heilung geht oder um Veränderung.
Niemand behauptet, dass die Hypnose etwas erzwingt. Aber sie kann der Auslöser sein, der einen Stein ins Rollen bringt. Der kleine Impuls, den der Körper oder der Geist noch brauchen, um die eigenen Kräfte zu aktivieren. Die kleine Erinnerung, dass es noch etwas zu tun gibt.

Ist das nicht ein faszinierender Gedanke?

Bildnachweis: © Roman Sakhno – Fotolia.com

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